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Baronin Betty von Mainau und Prinz Louis Napoléon

AR 2023-02 Felix Cottrau_Prinz Louis Napoleon_11x17cm 300dpi_Nachweis Napoleonmuseum Arene

Prinz Louis Napoléon und auch der spätere Kaiser Napoleon III. muss ein sehr charmanter Mann und wohl auch ein feuriger Liebhaber gewesen sein. Überliefert sind seine blauen Augen und seine melancholische Art, mit der er Frauen betörte.
Ob er wirklich so viele Kinder am westlichen Bodensee hinterließ, wie es ihm der Volksmund andichtet, ist eher fraglich. Beweise dafür gibt es kaum, um nicht zu sagen, keine.
Umso sensationeller ist die Liebesgeschichte zwischen Louis Napoléon und Betty Mumb von Mühlheim, der Schwiegertochter des Fürsten Nikolaus von Esterhazy. Betty heiratete zu Beginn der 1830er Jahre den Freiherren Nikolaus von Mainau, einen unehelichen Sohn des Fürsten Esterhazy aus seiner Beziehung mit Marie-Louise Plaideux. Niki und Louis seien enge Freunde gewesen, so sagt man.
Trotzdem entwickelte sich ein Verhältnis mit dessen Frau Betty; vielleicht sogar eine Ménage à trois, eine Dreiecksbeziehung. Warum sind wir uns dessen so sicher? Vor kurzem konnte das Napoleonmuseum Arenenberg einen entzückenden Liebesbrief erwerben, den einzigen Liebesbrief an Louis Napoleon, der derzeit bekannt ist.

Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Gemäldesammlung

Im Ende September 1836 schreibt Betty von Mainau an Louis Napoléon:

«Mein teurer Louis!
Wie soll ich Dir beschreiben, was ich gestern empfand, als Conneau [enger Freund des Prinzen, lebt auf Arenenberg] mir das Geld übergab. Ich muss gestehen, dass die erste Empfindung schmerzlich war; es traten
mir unwillkürlich Tränen in die Augen. Ich erwartete mit Schmerzen eine Antwort von Dir auf meine Frage, ob es wahr sei, dass Du Louise [de] Crenay [Nichte eines französischen Generals, lebt mit ihren Stiefeltern unweit des Arenenberg auf dem nach ihr benannten Schloss Louisenberg] liebst, und statt dem, schickst Du mir Geld, als wolltest Du mir meine Liebe bezahlen, und damit sagen: nun sind wir quitt. – Als ich aber mehr überlegte, [kam ich zu dem Schluss] ich müsste ich Dir doch für die zarte Weise danken, mit der Du mir das Geld übersandtest. – Sobald ich kann, werde ich es Dir zurückerstatten. – Wo soll ich all die Worte hernehmen, um Dir meinen Dank, für alle Deine vielen Freundschaftsbeweise, so auszudrücken, wie ich es fühle. Erstens danke ich Dir für den Rat, Conneau als Arzt zu nehmen, denn oft wäre ich fast verzweifelt, in meinem Leiden, hätte ich Conneau nicht gehabt. Er vereint so sehr den wahren Freund in der Person des Arztes.» […].

 

Möchten Sie wissen, wie der Brief weitergeht? Dann müssen Sie sich auf die Suche begeben. Nicht nur auf der Insel Mainau …

Bildnachweis: Privatbesitz

AR 2023-04 Betty von Mumb_Privatbesitz_14x18cm 300dpi_Nachweis Napoleonmuseum Arenenberg.j
Infos als PDF herunterladen: 

Tipp

Näheres zu den spannenden Biografien der GRÜNEN FÜRSTEN und dem Leben an ihren Höfen erfahren Sie in unserer Sonderausstellung im Schloss. Folgen Sie einfach den Wegweisern zu unserem Schlosscafé. Besuchen Sie anschließend Arenenberg mit seinem Napoleonmuseum. Hier gibt es mit dem Mainauticket Sonderkonditionen für den Eintritt. Auch ein Besuch in Frauenfeld sowie Ittingen und natürlich an unseren weiteren Partnerorten lohnt sich! Hier sehen Sie alle Standorte.

Das Buch zum Ausstellungsprojekt

Der Bildband Grüne Fürsten am Bodensee erscheint im Herbst 2023 im Silberburg-Verlag Tübingen:

Gügel, Dominik: Grüne Fürsten am Bodensee. Arenenberg, Konstanz, die Mainau und Salem – Musenhöfe um 1830. Silberburg-Verlag, Tübingen

Alle Infos zum internationalen Ausstellungsprojekt:

www.gruene-fuersten-bodensee.com 

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