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Fürst Nikolaus II. Esterházy

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Er galt als der reichste Fürst im Reich und genoss den Ruf eines manischen Sammlers sowie finanzstarken Kunstmäzens. In seiner Heimat, Österreich-Ungarn, hinterließ er ungezählte prachtvolle Schlösser und Gartenanlagen. Neben seiner Ehefrau soll er Zeit seines Lebens ca. 100 Mätressen unterhalten haben. Die Rede ist von Fürst Nikolaus II. Esterházy (1765-1833), genannt Il Magnifico.

Fürst Nikolaus meinte über unbegrenzte Finanzmittel und Macht zu verfügen. Daraus resultierte eine nicht unerhebliche Eitelkeit, die er offen zur Schau trug. Bürgerliche Tugenden wie Sparsamkeit oder eheliche Treue spielten für ihn keine Rolle.

An der Hochzeit Napoleons I. (1769-1821) mit Prinzessin Marie-Louise von Österreich (1791-1847) lernte er in Paris eine Französin bürgerlicher Herkunft kennen: Marie-Louise Plaideux (1785-1835). Unbestritten seine grosse Liebe, was er auch nicht verheimlichte.

Leider hatte der ausschweifende Lebenswandel des Fürsten zur Folge, dass er unübersehbare Schulden anhäufte. Ausserdem galt seine Beziehung als ein Skandal erster Güte. Das alles (und noch einige andere Fehltritte) führte dazu, dass Kaiser Franz II. (1768-1835) Il Magnifico aus Wien verbannte. Der reisefreudige Fürst (besonders Italien hatte es ihm angetan) wählte die Insel Mainau im Großherzogtum Baden zum Exil.

Das Eiland besaß alles, was sein Herz begehrte: es lag nahe an seinem geliebten Italien, besass ein repräsentatives Schloss mit genügend Umland, das sich gestalten liess, dazu eine Residenzstadt (Konstanz) und viele Prominenz auf benachbarten Schlössern und Landsitzen.

Bildnachweis: Esterhazy Privatstiftung, Schloss Eisenstadt Gemäldesammlung, B 44; Foto: Gerhard Wasserbauer

Mit großer Tatkraft ging der Fürst ans Werk. Das war auch dringend nötig, denn die Mainau zeigte nach einer langen Zeit der Vernachlässigung durch das Haus Baden immense Spuren des Verfalls. Sein Hofarchitekt Charles de Moreau (1785–1840) und er selbst veränderten das Aussehen der Insel nachhaltig: sie beseitigten den barocken Charakter und legten einen Landschaftspark an.
Ihnen zur Seite stand der Hofgärtner Ferdinand Schnetz (1774-1851). Il Magnifico liess Gebäude abreißen, neue Wege errichten und zahlreiche Pflanzen importieren. Vorbild dafür waren die fürstlichen Anlagen rund um Schloss Eisenstadt sowie die Schlösser Malmaison und Arenenberg.

Bildnachweis: Mainau GmbH

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Ergänzend baute der Fürst zusammen mit Königin Hortense eine Kulturlandschaft bzw. einen Musenhof erster Güte auf. Ein wichtiges Zentrum bildete auch das Egger Schlössle (heute im Privatbesitz, keine Besichtigung möglich!), direkt gegenüber der Insel Mainau.
Literaten, Maler, Dichter, Musiker, gaben sich hier ein Stelldichein. Das gilt auch für Sankt Katharinen. Das ehemalige Frauenkloster im Mainauwald bietet heute den aufregenden Kletterwald und einen wunderschönen Biergarten.

Bildnachweis: Familienarchiv Gügel-Frank, Grafiksammlung

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Tipp

Näheres zu den spannenden Biografien der GRÜNEN FÜRSTEN und dem Leben an ihren Höfen erfahren Sie in unserer Sonderausstellung im Schloss. Folgen Sie einfach den Wegweisern zu unserem Schlosscafé. Besuchen Sie anschließend Arenenberg mit seinem Napoleonmuseum. Hier gibt es mit dem Mainauticket Sonderkonditionen für den Eintritt. Auch ein Besuch in Frauenfeld sowie Ittingen und natürlich an unseren weiteren Partnerorten lohnt sich! Hier sehen Sie alle Standorte.

Das Buch zum Ausstellungsprojekt

Der Bildband Grüne Fürsten am Bodensee erscheint im Herbst 2023 im Silberburg-Verlag Tübingen:

Gügel, Dominik: Grüne Fürsten am Bodensee. Arenenberg, Konstanz, die Mainau und Salem – Musenhöfe um 1830. Silberburg-Verlag, Tübingen

Alle Infos zum internationalen Ausstellungsprojekt:

www.gruene-fuersten-bodensee.com 

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