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Großherzog Ludwig von Baden und Katharina Werner

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Großherzog Ludwig von Baden (1763 – 1830) und Katharina Werner (1799 – 1850) verband eine ähnlich romantische Liebesgeschichte wie Fürst Esterházy und Marie-Louise Plaideux.

Les Demoiselles, wie man sie vermutlich in der Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts genannt hätte, stammten aus eher einfachen Verhältnissen und waren nicht von Adel. Nachdem der Grossherzog seine Katharina zur Gräfin von Langenstein nobilitert hatte, empfand er bei dem gleichen Wunsch des Fürsten Nikolaus wahrscheinlich so etwas wie Mitgefühl und erfüllte seinem «fürstlichen Bruder» dessen Begehren. Marie-Louise Plaideux und ihre Kinder erhielten den vornehmen Titel Baronin und Baron von Mainau.

Bildnachweis: Privatbesitz

Ludwig und Katharina waren häufig bei Bällen des Fürsten auf der Mainau zu Gast. Überliefert ist, dass das Schloss zu solchen Anlässen mit mehreren tausend Kerzen festlich beleuchtet wurde. Wer nahm an solchen Festen teil? Prinz Louis Napoleon und seine Mutter Hortense vom nahen Arenenberg natürlich. Sicher brachten sie auch Gäste mit. Die schöne Juliette Récamier etwa oder François de Chateaubriand oder Alexandre Dumas (der Fürst hatte schon in Paris ihre Bekanntschaft gemacht) – oder vielleicht auch den jungen Franz Liszt.

Dann Markgraf Wilhelm von Baden und sein Bruder Maximilian aus Salem bzw. Petershausen, die Fürsten von Fürstenberg aus Donaueschingen bzw. vom Heiligenberg, die Herzöge und Könige von Württemberg aus Stuttgart bzw. Friedrichshafen. Dazu deren Gefolge, ihre und Offiziere der Konstanzer Garnison. Heinrich von Wessenberg, der letzte designierte Bischof von Konstanz und viele, viele Honoratioren aus den Städten um den See und seinem Hinterland. Grenzen oder Nationalitäten spielten damals keine Rolle. Man sah sie als notwendiges Übel, das sich auch jederzeit wieder verändern konnte.

Auch ausländische Gäste gehörten dazu. Iren oder Vertreter der polnischen Armee, die sich in einem Krieg gegen Russland aufgelehnt hatten. Der Aufstand wurde durch Russland blutig niedergeschlagen; eine Welle von Flüchtlingen ergoss sich über Europa und kam so auch an den Bodensee. Überall schlug ihnen höchste Sympathie entgegen. Fast wäre man geneigt, von einer Parallele zum Heute zu sprechen.

Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Gemäldesammlung

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Tipp

Näheres zu den spannenden Biografien der GRÜNEN FÜRSTEN und dem Leben an ihren Höfen erfahren Sie in unserer Sonderausstellung im Schloss. Folgen Sie einfach den Wegweisern zu unserem Schlosscafé. Besuchen Sie anschließend Arenenberg mit seinem Napoleonmuseum. Hier gibt es mit dem Mainauticket Sonderkonditionen für den Eintritt. Auch ein Besuch in Frauenfeld sowie Ittingen und natürlich an unseren weiteren Partnerorten lohnt sich! Hier sehen Sie alle Standorte.

Das Buch zum Ausstellungsprojekt

Der Bildband Grüne Fürsten am Bodensee erscheint im Herbst 2023 im Silberburg-Verlag Tübingen:

Gügel, Dominik: Grüne Fürsten am Bodensee. Arenenberg, Konstanz, die Mainau und Salem – Musenhöfe um 1830. Silberburg-Verlag, Tübingen

Alle Infos zum internationalen Ausstellungsprojekt:

www.gruene-fuersten-bodensee.com 

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