Hortense de Beauharnais

Königin von Holland, später Duchesse de St. Leu (1783–1837).
Hortense war die Tochter von Joséphine de Beauharnais mit ihrem ersten Mann Alexandre de Beauharnais. Nach dessen Hinrichtung heiratete Joséphine den aufstrebenden General Napoleon Bonaparte. Die Ehe blieb kinderlos, so dass Napoleon Hortense adoptierte und seine Stieftochter mit seinem Bruder Louis Bonaparte, dem späteren König von Holland, verheiratete.
Obwohl die Ehe der beiden sehr schlecht war, brachte Hortense drei Söhne auf die Welt. Zwei davon starben im Laufe der Zeit. Einzig Louis Napoléon, der spätere französische Kaiser Napoleon III. überlebte. Mit dem Comte (später Duc) de Morny brachte Hortense in aller Heimlichkeit einen vierten Sohn zur Welt, von dem aber nur ihr engster Freundeskreis wusste. Selbst Louis Napoléon erfuhr erst nach dem Tod seiner Mutter von der Existenz seines Halbbruders.
Nach der Rückkehr Napoleons I. aus der Verbannung auf die Insel Elba nahm die Königin während der noch heute sprichwörtlichen "100 Tage" die Position einer First Lady Frankreichs ein. Diese Entscheidung führte dazu, dass sie in Folge der Niederlage von Waterloo (1815) aus ihrem Vaterland vertrieben wurde und an den Bodensee floh. Hier lebte die Königin zunächst in Konstanz, dann für kurze Zeit in Augsburg und schließlich ab 1820 auf dem westlich von Konstanz gelegenen Schloss Arenenberg im Schweizer Kanton Thurgau.
Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Gemäldesammlung
Hier erzog sie ihren Sohn Louis zum künftigen Kaiser der Franzosen. Dank ihrer vielfältigen Beziehungen baute sie einen Salon und ein Gesellschaftsleben nach französischem Vorbild auf. Neben ungezählten Berühmtheiten ihrer Zeit verkehrte sie auch mit dem seit 1828 auf der Mainau lebenden Fürsten Nikolaus II. Esterházy. In Zusammenarbeit mit ihm und dem Markgrafen Wilhelm von Baden sowie ihrem Sohn Louis Napoléon kreierte die Königin am Bodensee eine Kulturlandschaft erster Güte, die noch heute prägend ist. Die Königin starb mit nur 54 Jahren auf Arenenberg. Dort können Sie das Schloss der Königin und ihren Park ausführlich besichtigen.
Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Grafiksammlung

Tipp
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Das Buch zum Ausstellungsprojekt
Der Bildband Grüne Fürsten am Bodensee erscheint im Herbst 2023 im Silberburg-Verlag Tübingen:
Gügel, Dominik: Grüne Fürsten am Bodensee. Arenenberg, Konstanz, die Mainau und Salem – Musenhöfe um 1830. Silberburg-Verlag, Tübingen
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