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Prinz Louis Napoléon

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Prinz Louis Napoléon (1808-1873), der spätere französische Kaiser Napoleon III., ist wahrscheinlich eine der am meisten verkannten Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Er wurde 1808 als Sohn des holländischen Königs Louis Bonaparte (Lieblingsbruder Kaiser Napoleons I.) und seiner Frau Hortense de Beauharnais (Tochter der französischen Kaiserin Joséphine) in Paris geboren.

Da die Ehe seiner Eltern sehr schlecht war, wuchs der kleine Prinz primär bei seiner Mutter Hortense und bei seiner Großmutter Joséphine im Schloss Malmaison bei Paris auf. Hier wurde ihm das «Grüne Gen» eingepflanzt, welches ihn sein Leben lang begleiten sollte.

Der Prinz verehrte Napoleon I. von Kindesbeinen an – eine enge Beziehung, die wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Nicht umsonst verfolgte er von Anfang an das Ziel, seinem Onkel auf den Thron Frankreichs zu folgen.

Nach der Verbannung Napoleons I. auf die Insel Sankt Helena (1815) floh der Prinz zusammen mit seiner Mutter an den Bodensee. Dort ließen sie sich zunächst in Konstanz nieder. Aus politischen Gründen durften beide nicht im Großherzogtum Baden bleiben und bezogen deshalb das unweit von Konstanz im Thurgauer gelegene Schloss Arenenberg.

Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Gemäldesammlung

Der spätere Kaiser wuchs hier bzw. in Konstanz auf und bezeichnete Zeit seines Lebens beide Orte als seine Heimat. Er und seine Mutter beeinflussten durch das Anliegen von Gärten und durch ihr landwirtschaftliches Mustergut Arenenberg die Landschaft am Bodensee. Der Schlosspark von Arenenberg ist ganz auf Paris ausgerichtet und enthält zahlreiche Erinnerungen an die große Geschichte des französischen Kaiserreiches.

Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Grafiksammlung

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Als Bonaparte musste er natürlich auch militärische Kenntnisse besitzen. Er erwarb sie zunächst im 2. Badischen Infanterie-Regiment Markgraf Wilhelm in Konstanz. Später absolvierte er In der Schweiz (Thun) mehrfach erfolgreich Offizierlehrgänge und erhielt den Rang eines Hauptmanns.

Louis Napoléon verkehrte in seinen Jahren am Bodensee mit den wichtigsten Militärs und Politikern des damaligen Europas; sie gingen auf Arenenberg ein und aus. Er beherrschte fließend Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Latein und Altgriechisch und verfasste mehrere politisch-militärisch-philosophische Werke. Sein Freundeskreis rekrutierte sich hauptsächlich aus der Region, auf Arenenberg umgab er sich aber auch mit Personen, die aus Frankreich stammten.

Die Insel Mainau kannte er von zahlreichen Besuchen gut. Ja, er wollte sie sogar einmal kaufen. Nikolaus von Mainau und seine Frau Betty gehörten zu seinem engsten Freundeskreis; wahrscheinlich war aber da noch mehr...

Bildnachweis: Napoleonmuseum Arenenberg, Gemäldesammlung

Infos als PDF herunterladen: 

Tipp

Näheres zu den spannenden Biografien der GRÜNEN FÜRSTEN und dem Leben an ihren Höfen erfahren Sie in unserer Sonderausstellung im Schloss. Folgen Sie einfach den Wegweisern zu unserem Schlosscafé. Besuchen Sie anschließend Arenenberg mit seinem Napoleonmuseum. Hier gibt es mit dem Mainauticket Sonderkonditionen für den Eintritt. Auch ein Besuch in Frauenfeld sowie Ittingen und natürlich an unseren weiteren Partnerorten lohnt sich! Hier sehen Sie alle Standorte.

Das Buch zum Ausstellungsprojekt

Der Bildband Grüne Fürsten am Bodensee erscheint im Herbst 2023 im Silberburg-Verlag Tübingen:

Gügel, Dominik: Grüne Fürsten am Bodensee. Arenenberg, Konstanz, die Mainau und Salem – Musenhöfe um 1830. Silberburg-Verlag, Tübingen

Alle Infos zum internationalen Ausstellungsprojekt:

www.gruene-fuersten-bodensee.com 

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